An manchen Tagen denkt man sich „Wäre ich man erst gar nicht aufgestanden!“ Aber fangen wir vorne an.
Unser Spiel war am gestrigen Tag gegen die weibl. D von Zeven war spät auf 17:30 Uhr angesetzt. Für uns ist das eine recht späte Zeit, die wir nicht gewohnt sind. Als ich dann vormittags in Nuliga schaute und der Hallenplan für Zeven nur unser Punktspiel auswies, wunderte ich mich schon etwas. Ich dachte mir, die Trainerin aus Zeven wird ggf. private Gründe zu solch einer späteren Zeit haben.
Als wir in Zeven an der Halle ankamen, rechnete ich mit einer leeren Halle. Aber was war das? Es klangen laute Schlagrufe aus der Halle. Mmmhh… Zweidrittel der Halle waren frei und Eindrittel war abgetrennt. Der Zevener Volleyball hatte ein Punktspiel welches eine Stunde vor Anpfiff in vollem Gang war. Super! Tolle Orga Zeven!
So machten wir uns dann behelfsmäßig mit dem Gegner auf den verbleibenden Zweidrittel der Halle warm. Jeder hatte ein Tor zur Verfügung nur brachte die Enge eine gewisse Unruhe schon vor Spielbeginn. Die Volleyballer schafften es dann doch noch fast pünktlich ihr Spiel zu beenden (welches für den Gegner Lüneburg ausging).
Vor Anpfiff wurde ich dann von der Zevener Trainerin informiert, das es sich um ein junges Gespann handelt. Nun, das war optisch zu erkennen oder wollte sie mir damit sagen, das es ggf. das erste Punktspiel für das junge Gespann ist?
In der ersten Halbzeit tröpfelte das Spiel so vor sich hin. Wir spielten nicht schlecht aber auch nicht überragend. Zeitweise hielten wir einen drei Tore Vorsprung, der zweimal durch eine Ich-gehe-mal-nicht-an-den-Ballführenden-ran-Aktion geschmälert wurde. Zur Halbzeit gingen wir 5:7 für uns in die Kabine.
Fehler wurden in der Kabine angesprochen und frohen Mutes ging es in die zweite Hälfte. Das Schiedsrichtergespann hatte in der ersten Hälfte zwei-, dreimal Schrittfehler bei uns gepfiffen, die nicht immer Schrittfehler waren. Damit konnte ich in der ersten Halbzeit noch umgehen. In der zweiten Hälfte stellte ich den Angriff und die Abwehr teils um, so dass sich neue Chancen auf einen Torwurf ergaben, der nicht immer zum Erfolg führte. Wie schon in der ersten Halbzeit, wurden unsere Außenspielerinnen leider nicht mit Pässen überhäuft und verkümmerten etwas auf ihren Positionen. Während wir weiterhin die Führung mit zwei Toren hielten, pfiff sich langsam das junge Schiedsrichtergespann in eine Art von Rausch, den ich mir nicht erklären kann. Es wurden Schrittfehler gepfiffen, die keine waren. Nach zwei Schritten unserer Spielerinnen kam der Pfiff vom Schiedsrichter, das es Schrittfehler sind, obwohl die Spielerin noch gar keine drei Schritte gemacht hatte und dann hätte sie immer noch prellen können. Es wurde mittlerweile jeder zweite Angriff von uns mit Schrittfehler abgepfiffen, was die Mädels sehr verunsicherte und sie sich schon gar nicht mehr trauten einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ich war innerlich am explodieren! Von 100 % gepfiffenen Schrittfehlern, waren tatsächlich 20 % korrekt. Im Laufe dieser Pfeifforgie wurden uns mindestens acht Angriffe abgenommen, die zur weiteren Führungsbehauptung geführt hätten.
Zeven machte sich die einseitige Schiedsrichteransicht zu Nutze und konnte ausgleichen und die letzten vier Spielminuten mit einem Tor in Führung gehen, während wir weiter mit Schrittfehlern zurück gepfiffen wurden. In der letzten Spielminute konnte sich dann Zeven mit einer zwei Toreführung absetzen. Game over! 10:8 für Zeven.
Ich sage so etwas sehr ungern und äußert selten aber gestern Abend wurden wir aus Trainersicht verpfiffen. Das dieses eine einseitige Ansicht ist und Zeven das nicht so empfand ist klar. 🙂
Somit komme ich noch einmal auf den einleitenden Satz zurück: An manchen Tagen denkt man sich „Wäre ich man erst gar nicht aufgestanden!“
Tore für Harsefeld: Jale 2, Paula 6